Alle in Aachen wußten es schon immer.
Die Bäckerei Kaussen war stets eine der besten in der Stadt, auch was die Frühstücks-Orgien betraf, die oft und gerne aus der Aachener Studentenschaft dort zelebriert worden sind.
Es muß um die End-Achtziger-Jahre gewesen sein, als wir eines Sonntagsmorgen gegen 7 Uhr zu einem knappen Dutzend - nach durchzechter Nacht und sternhagelvoll - in die Filiale am Templergraben 2 rein torkelten.
Ein Haufen trunkener Desperados mit mächtig Hunger und arg derangiertem äußern Erscheinungsbild, was für Irritationen bei den normalen Gästen sorgte.
Madame A.K. hat uns nicht des Ladens verwiesen, sondern umgehend den separaten Raum für kleinere Gesellschaften aufgeschlossen und binnen weniger Minuten waren der Tisch und die Teller und Kannen mit einem Aufgebot an allerlei lecker Brötchen, Rühreier mit Speck, sowie Kuchen und Kaffee überfrachtet, das selbst bei den "normalen" Gästen Ver- und Bewunderung ausbrach.
Wir haben uns in den folgenden zwei Stunden quasi wieder halbwegs nüchtern gefuttert unter den wachsamen Augen und der wohlgesonnen Obhut der Madame A.K.
Sie meinte Tage später, daß wir für unseren mehr liegenden als sitzenden Zustand noch immer eine akzeptable und sozialkompatible Contenance aufrecht gehalten und üppig bezahlt (Trinkgeld für den Service) hätten.
Danke für alles in den letzten fast 48 Jahren ... 😪!
O O O O O O
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