Mittwoch, 25. Februar 2015

Aachen | Das große Fressen und Saufen ... (2)

Was gab es nicht alles an Kneipen und Restaurants in Aachen in den vergangenen Jahrzehnten. 

Von manchen hab ich nie was gehört. Andere habe ich niemals betreten, in weiteren bin ich häufig und gerne eingekehrt und etliche haben sich unauslöschlich in mein Gedächtnis sowie auf meine Leber eingebrannt ...

Wie bereits in Teil 1. erwähnt, - abgescannt habe ich das Material aus den Aachener Magazinen 1. Aachener Kneipen und Veranstaltungskurier | rülps  aus dem Jahre 1979 (es gab eh nur diese eine Nummer) und dem Veranstaltungsmagazin für Aachen | "Die Printe" aus den Jahren vor oder mitten oder sogar bis etwa nach 1983. Keine Ahnung mehr ...

In der Kneipe ´Das Nest´ in der Jakobstraße zwischen der Kirche St. Jakob und der Kreuzung Schanz bin ich einige male mit Leuten aus der Malteserkeller-Clique gewesen, wenn uns gar nichts mehr einfiel. 

Ich war zu jener Zeit "trocken", kann mich aber nur noch daran erinnern, daß der Laden ziemlich dunkel und angekeimt gewesen war und daß man dort relativ entspannt ein Sechsblatt ziehen konnte, was allerdings zur Folge hatte, daß nicht nur unsere Clique sich schlagartig mit Leuten aus der Fottjesech-Fraktion vermehrte, die man nie zuvor gekannt haben wollte.

1979 Kneipe Nest
Ich fand den Schuppen nie besonders prall ...
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Die ´Gaststätte Zur Pumpe´ auf der Rückseite vom Bushof direkt an der Stadtbibliothek hab ich nie betreten, kann mich aber erinnern, daß da mal was gewesen war.

Nur wenige Meter ums Eck gab es damals noch die Pinte  ´Türmchen´ bei Erwin und Stanek. Dazu später oder ein andermal mehr ...



1979 Gaststätte Zur Pumpe
Heute ist da jedenfalls ein hübscher Blumenladen drinnen.
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Hirschgraben 7 neben dem früheren Hifi-Laden Witte und von der Heyden mit der Gaststätte ´Das Loch´??? Bin ich nie drinnen gewesen ...



1979 Gaststätte Das Loch
 ... bei Witte und von der Heyden dafür um so öfter, für um Elektronik-Gerümpel zu kaufen.
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So! Jetzt aber ...! 

Das alte Reuterhaus, als es noch ein gemütliches Kneipen-Restaurant für ein einerseits gutbürgerliches und andererseits ziemlich studentisches Publikum war.

Reuterhaus 1850 - 1978

So wie in Aachen am 19. Oktober 1959 die erste Schallplatten-Diskothek der Welt im damaligen Scotch-Club am Dahmengraben entstand, so wurde im Jahre 1850 von Paul Julius Reuter in der Aachener Pontstraße 117 die Nachrichtenagentur Reuters (anfangs noch mit Brieftauben) gegründet.

In den Siebzigern bis Mitte der Achtziger des vergangenen Jahrtausend bin ich dort oft und gerne eingekehrt. Zu jener Zeit waren die Speisen und Getränke durchaus gepflegt und trotzdem bezahlbar auch für das mittelgroße Portemonnaie.

In dieser seligen Prä-Bionade-Epoche gab es zwar auch schon diese seltsamen Öko-Vögel und Müsli-Tuppese, die einem gerne mal auf den Sesam-Keks gingen ...



 ... aber Manns- wie Weibsvolk hat brav und ohne herum zu sülzen, seinen/ihren aus Holland geschmuggelten Javaanse Jongens geraucht. Der Laden hatte stets eine gut durch gemischte und vor allem gut geräucherte olfaktorische Note von so allerlei Ausdünstungen aus Küche und Körper.

Irgendwie hat dort auch immer jemand gearbeitet, den man näher kannte. Wenn man in einer stillen Ecke half, das Besteck auf Vorrat in Servietten zu rollen oder auch mal den einen oder anderen Tisch abräumte, nachdem die Gäste gegangen waren, konnte man immer ein kleines Häppchen oder ein Schlückchen als "Entlohnung" abfassen.

Wenn man den damaligen Laden betrat, stand gleich rechts hinter dem Eingang an der linken Wand der ständig ratternde Nachrichtenticker auch  Fernschreiber genannt. 

Genau erinnern kann ich mich nicht mehr aber ich glaube, das Teil sah etwa so aus. (Quelle: Rtty Collection)

Während der Entführung (und späteren Ermordung) des italienischen Politikers Aldo Moro im Frühjahr 1978 wurden weite Teile der deutschen Druckindustrie bestreikt

Heerscharen von Aachenern bevölkerten damals das Reuterhaus in der Pontstraße, um an Nachrichten zu gelangen. Den ganzen neumodischen Medienkram gab es zu jener Zeit noch nicht ... :-))).

Hinter diesem Link gibt es ein Bild vom Reuterhaus aus einer Zeit, wo es auch noch was anderes in dieser Straße gab, außer Gastronomie in allen Variationen und Gütestufen.

Das Reuterhaus nennt sich eigentlich Reuters House und die Zeiten, wo man in einer stillen Ecke helfen durfte, das Besteck in Servietten zu rollen, für um ein kleines Häppchen oder ein Schlückchen abzufassen, sind definitiv schon länger vorbei und kennen tu ich auch niemanden mehr dort.

Bilder hab ich leider(!!!!!) keine eigenen aus jener Zeit. Selbst das Internet gibt so gut wie nichts her, wo man dort doch sonst für jeden Driss fündig wird.

Da muss ich mal beim Fürsten der Ponte und den anderen Veteranen/-innen anfragen.
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Damit das Ganze nicht zu trocken bleibt, noch ein Bild von mir von einer alten Degraa-Kneipe auf der oberen Pontstraße aus dem Jahre 1988. War eine urige Alt-Öcher Bürgerkneipe mit deftigen Essen und jede Menge Oecher Spröch.

Ist auch schon seit längerem Geschichte ...

Degraa Pontstraße

Und das passt doch super zu dem folgen Restaurant, wo man gegenüber vom Degraa an der Hauswand noch ein Stück vom Schild erkennen kann, was auf die Existenz des SYMPOSIO hinweist.
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Eine Werbung vom Restaurant SYMPOSIO in der Pontstraße 1 aus dem Jahre 1988. 

1988 SYMPOSIO 

Mir fällt jetzt wieder ein, daß ich dort mal gegessen habe. Erinnern kann ich mich an nichts im Detail. Weder wann noch was ... nichts ... gar nichts!

In diesen Räumen führt seit gefühlten Ewigkeiten der Stefan Dreher sein sehr angenehmes Café Egmont, wo ich sogar mal vor der Eröffnung anno Tobak ein oder zwei Tage bei den Arbeiten zur Innenausbau gearbeitet hatte. Das ist verdammt lange her ...

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Bisher sind zu diesem Thema erschienen:

Aachen | Das große Fressen und Saufen ... (1) 
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Wie geht es hier weiter? 

Demnächst werde ich mal mein ganzes Material zu Klaus Paier und Josef Stör (ist überschaubar) und dem Malteserkeller e.V. (das könnt´ne längere Geschichte werden) anfangen, zu verballern.
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Ach ja! Bei der Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß der Kollege Jules van der Ley wieder begonnen hat, seinen Teppich der Skurrilitäten weiter zu knüpfen

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Tschüß und Adieda

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